Eigenkapital beim Hauskauf

Wieviel Eigenkapital Sie beim Hauskauf benötigen hängt von vielen Faktoren ab. Jedoch gibt Ihr eigener Baufinanzierer den für Sie selbst benötigten Mindest-Wert an.

Eigenkapital beim Hauskauf

Warum und wieviel Eigenkapital?

Wieviel Eigenkapital Sie beim Hauskauf benötigen hängt von vielen Faktoren ab. Jedoch gibt Ihr eigener Baufinanzierer den für Sie selbst benötigten Mindest-Wert an. Manchen Banken reichen 5,5% des Kaufpreises als Eigenmittelquote bei anderen Kreditgebern müssen Sie mit 30% der Gesamtkosten rechnen um einen Kredit zu bekommen. Fakt ist einfach.. je höher der Eigenkapitalanteil ist umso weniger Kredit muss zu meist besseren Konditionen aufgenommen werden.

Aber nicht nur die besseren Konditionen bei dem Baufinanzierer sind ein Vorteil von höherem Eigenkapital sondern auch das geringere Restschuldrisiko beim Notverkauf. Wenn Sie die gekaufte Immobilie aus unvorhergesehenen Gründen doch wieder vor Darlehensablauf verkaufen müssen, können Sie mit ausreichend hohem Eigenkapital sicherstellen, dass auch bei einem Notverkauf zumindest das Darlehen mit dem Erlös getilgt werden kann und danach keine Restschulden mehr bestehen.

Was zählt alles zum Eigenkapital ?

Deshalb ist es sinnvoll eine Aufstellung über sein Eigenkapital zu machen bevor man einen Termin bei seinem Kreditgeber vereinbart. Bei der Berechnung des Eigenkapitals denken die meisten Menschen jedoch nur an das selbst gesparte Geld auf der hohen Kante. Es gibt jedoch noch viel mehr, was man zu dem Eigenkapital hinzurechnen kann. Folgende Positionen gehören zum Eigenkapital dazu:

    • Bankguthaben und Guthaben auf dem Girokonto
    • Sparbücher und Bargeld
    • Wertpapiere und Investmentfnds
    • Lebensversicherung mit aktuellem Rückkaufwert
    • die eingezahlte Summe des Bausparvertrages
    • Gold (Münzen, Barren etc)
    • Immobilien und ein bereits bezahltes Baugrundstück

Manche Banken aktzeptieren auch Darlehen der KFW, angespartes Geld von Riester-Verträgen oder die Wohnungsbauprämie als Eigenkapital. Diese Möglichkeiten sollten unbedingt vorher abgeklärt werden.

Muskelhypothek

Eine etwas anderer Art von Eigenkapital ist die sogenannte „Muskelhypothek“. So werden alle Eigenleistungen genannt, die Sie als Bauherr in Form von eigener Arbeitskraft oder auch als Sachleistung einbringen können.Auch der Arbeitseinsatz von Verwandten, Freunden oder anderen unprofessionellen Hilfskräften kann hier einbezogen werden. Viele Baufinanzierer legen Höchstbeträge für die Muskelhypothek fest. Diese siedeln sich zwischen 10-15 % der Bau oder Kaufsumme an. Meist ist der Höchstbetrag jedoch 30.000€.

Bei Inanspruchnahme der Muskelhypothek muss man sich der eigenen handwerklichen Fähigkeiten aber durchaus bewusst sein und diese realistisch betrachten. Eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten birgt hier nur Nachteile Der Darlehensgeber wird zudem eine fachkundige Qualitätskontrolle der privat ausgeführten Bauarbeiten verlangen. Zudem sollten Sie auch den zeitlichen Mehraufwand der Eigenleistung nicht unterschätzen. Ein ganz besonders wichtiger Punkt bei Inanspruchnahme der Muskelhypothek ist die ausbleibende Gewährleistung. Auf Baumängel, die durch Ihre Eigenleistung entstanden sind gibt es keine Gewährleistung.

Die Eigenmittelquote

Wenn alle Werte zusammenaddiert sind, haben Sie Ihr Eigenkapital. Es kommt jedoch auch auf die Eigenmittelquote an. Diese zu berechnen ist gar nicht so schwer. Ihr Eigenkapital muss ins Verhältnis zu kompletten Investitionssumme gesetzt werden. Die Investitionssumme besteht aus der Kaufsumme, den Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Makler und Notarkosten und gegebenenfalls noch die Kosten für die Gestaltung der Außenanlage oder der Kauf von Küche, Möbeln etc., sowie die Renovier bzw. Restaurierkosten. Diese komlette Investitionssumme wird benötigt um die Eigenmittelquote zu berechnen.
Hierbei gilt folgende Formel: Eigenkapital x 100 / Investitionssumme = Eigenmittelquote in Prozent

Eiserne Reserve

Der Grundgedanke je mehr Eigenkapital desto schneller ist der Kredit abbezahlt, ist an sich schon richtig, jedoch sollte man nicht seine kompletten Rücklagen als Eigenkapital einbringen. Eine eiserne Reserve sollte immer noch zurückbehalten werden. Es kann im Laufe der Finanzierung soviel passieren woran man im Vorfeld nicht denkt. Hat man für diesen Fall nicht vorgesorgt muss im gegebenenfalls noch ein „teuerer“ Kredit aufgenommen werden um vielleicht die kaputte Waschmaschine zu ersetzten. Als Richtwert können Sie 3-6 Monatsnettoeinkommen rechnen. Bei Singlehaushalten ist es eher weniger als bei Famillien.